Das Last Planner System
Im Lean Management begegnen wir verschiedenen Begrifflichkeiten, Methoden und Werkzeugen. Eins davon ist das Last Planner® System oder auch Letzte Planer Methode gennant. Diese Methode wurde insbesondere für die Baubranche entwickelt. Beim Last Planner System handelt es sich um eine Methode zur kurzzyklischen und kollaborativen Planung und Steuerung von Bauprojekten.
Das Last Planner® System
Das Last Planner®-System (LPS) oder auch Letzte Planer Methode genannt, wurde in den 1990er Jahren von Glenn Ballard (Berkeley University, Dissertation LPS, 2000) und Gregory A. Howell (Stanford University) auf Basis verschiedner Lean Werzeuge entwickelt und ist die wohl bekannteste Methode im Lean Construction.
Seit mehr als 30 Jahren wendet man diese Methode an, um die Zusammenarbeit und Stabilität der Terminpläne im Baugewerbe zu optimieren. Die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den einzelnen agierenden Akteuren bilden hierbei die Grundlage für reibungslose, stabile und beschleunigte Arbeitsprozesse. Zudem kommt es hierdurch nicht zu Missverständnissen oder Zeitverzögerungen, da alle Gewerke aufeinander abgestimmt sind. Durch den Einsatz von LPS wird so Verschwendung maßgeblich reduziert oder gar vermieden.
Wie der Name bereits vermuten lässt, kommen hier die letzten Planer zusammen. Das bedeutet, das alle beteiligten Akteure, die jeweils eingesetzten Gewerke und auch die ausführenden Poliere kollaborativ und kurzzyklisch zusammenarbeiten. Gemeinsam wird festgelegt, wer wann welche Aufgabe übernimmt. Zusagen einzelner Gewerke ermöglichen eine effiziente Steuerung des Bauablaufes.
Durch den Einsatz von LPS wir der detailgrad der Planung wesentlich erhöht. Auf diese Weise entstehen Terminpläne, welche eingehalten werden können und allen Beteiligten einen Mehrwert bieten.
Weitere Vorteile beim Last Planner System sind:
- Prozessverbesserung - bessere Kommunikation - einfachere Ausführung - verlässliche und realistische Planung - das Vermeiden von Engpässen - Effizienzsteigerung
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Fünf Phasen des Last Planner Systems
Die Letzte Planer Methode basiert auf fünf Phasen. Diese schaffen gemeinsam die Basis für die bestmögliche Planung, welche Effizienz und Planungssicherheit enthält.
Diese fünf Phasen sind:
1. Gesamtprozessanalyse:
In dieser Phase wird der gesamte Bauprozess (bzw. ein Zeitraum bis zu einem definierten Meilenstein) sowie seine Schnittstellen analysiert, um einen umfassenden Überblick über die Wertströme zu erhalten. Das Ergenis ist eine Gesamtprojektprozessanalyse (GPA). Eine sinnvolle Arbeitsreihenfolge kann abgestimmt und durchgeführt werden.
Stellen Sie sich vor, der Elektriker käme erst nach dem Maler zur Rohinstallation, doppelarbeit und Terinverschiebungen wären die Folge. Durch die bedarfsgerechte Planung wird die Warte- oder Ausfallzeit bei allen Gewerken reduziert und Verschwendung vermieden.
2. Meilenstein-/Phasenplanung:
In dieser Phase werden die Meilensteine und Phasen des Projekts festgelegt, die als Grundlage für die detailliertere Planung dienen. Aus der GPA wird ein kooperativer Phasenterminplan entwickelt.
3. 6-Wochen-Vorschau:
Hier wird die Arbeit für die kommenden sechs Wochen geplant, um eine grobe Übersicht über die anstehenden Aufgaben zu bekommen. Der Detailierungsgrad nimmt zu.
4. Anstehende Woche:
In dieser Phase wird die Arbeit für die anstehende Woche im Detail geplant und festgelegt, welche Zusagen von den Beteiligten abgegeben werden. Das Ergenis sind tagesscharfe Zusagen aller Gewerke.
5. Evaluation/Lernen:
Die letzte Phase dient der Auswertung der vergangenen Woche, um zu sehen, welche Zusagen eingehalten wurden und welche nicht, sowie zur kontinuierlichen Verbesserung des Prozesses. Basis dieser Auswertung ist der PEA-Wert (Prozentual Erledigter Aufgaben) oder auch AEZ-Wert genannt (Anzahl Eingehaltener Zusagen).
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Die Lean Schmiede Ingenieurgesellschaft ist annerkannter und akkreditirerter Schulungspartner des Vereins Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) für die Durchführung der Weiterbildung zum Lean Construction Experte gem. VDI 2553.